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Kanada war die große Unbekannte bei dieser WM. Keiner wusste, was man zu erwarten hatte. Klar war nur das manche der Spielerinnen auch beim Eishockey eine gute Figur machen. Kanada überraschte gleich im ersten Spiel gegen Lettland. Nach dem zweiten Unentschieden gegen Dänemark war klar, dieses Team ist nicht zu unterschätzen. Es sollte ein verrücktes Spiel werden mit allem was das Floorballherz höher schlagen lässt. Strafstoß, viele Überzahl- und Unterzahlspiele, annullierte Tore und Hektik auf dem Feld.
Das Spiel in der Olympiahalle in Nitra/Slowakei sollte später angepfiffen werden, da die Sonne zu stark in die Halle schien. Die deutsche Mannschaft nutze die Zeit für ein paar Gesangseinlagen. Mit diesem guten Gefühl starteten die Deutschen ins Spiel. Doch die Konzentration war zu Beginn nicht da. Nicht konsequent genug vor dem eigenen Tor war das 1:0 für die Kanadier in der 13. Minute nicht verwunderlich. Die Abwehr wirkte überfordert und konnte sich erst nach 15 Minuten fangen, als Stürmerin Alexandra Kürth den Ausgleich schoss. „Ich habe nur gesehen, dass sich das Netz bewegt und gar nicht realisiert das der Ball im Tor war.“ Ihre Sturmpatnerin Caroline Lieber ergänzt: „Alexandra und ich haben uns gewünscht, dass wir zusammen ein Tor schießen. Endlich hat es geklappt.“
Im zweiten Drittel herrschte bereits vor dem Anpfiff Verwirrung. Kanada startet mit einer Unterzahl in das Spiel, doch keiner wusste wofür es diese Strafe gab. (Spielverzögerung, Kanada war zu spät aus der Kabine gekommen.) Egal dachte sich Larissa Engel, die später als beste Spielerin geehrt wurde und nutzt die Überzahl um auf 2:1 zu erhöhen.
Kurz nach dem Anpfiff des letzen Drittel der Schock. Nach nur acht Sekunden gab es einen Strafstoß für Kanada. Die Schützin verwandelt, doch der Treffer wurde nicht gegeben. Einen kurzen Moment herrschte absolute Stille in der Halle bis alle deutschen Spielerinnen jubelnd auf das Feld liefen. „Verdammt gruselig.“, beschreibt Caroline Lieber den Strafstoß von der Bank aus. „Aber Jean hat heute ein super Spiel im Tor gemacht.“, erzählt sie strahlend.
Gerade als die Konzentration der deutschen Mannschaft zu sinken drohte konnte Katharina Kaminsky ihre Teamkolleginnen aufatmen lassen. Zwei Tore und ein Vorsprung von 3 Toren ließen auf den Sieg hoffen. Am Ende stand es 5:2 aus deutscher Sicht und die Mannschaft beendet das Turnier auf dem dritten Platz. Damit ist die Weltmeisterschaft für Deutschland vorbei. Der dritte Platz in der B-WM bedeutet außerdem, dass das deutsche Team direkt für die nächste WM 2014 qualifiziert ist. Zusätzlich wurde die deutsche Kapitänin Lisa Glass ins All-Star-Team gewählt.
Abwehrchefin Josephin Gacon fasste, nach dem Spiel, die WM zusammen: „Wir haben uns gesteigert und gezeigt, dass wir was können. Das nächste Mal müssen wir von Anfang an wach sein. Das letzte Spiel hat auch gezeigt, dass man mit Freude viel erreichen kann und Druck nicht immer hilft.“ Und Alexandra ergänzt: „Wir haben diese Woche unvergessliche Momente erlebt. Dieses Gefühl, wenn eine Mitspielerin ein Tor schießt und alle aufs Feld laufen! Einfach großartig!“