Bei der Delegiertenversammlung Anfang September in Schriesheim wurde ein neuer Vorstand gewählt. Hierbei gab es einige personelle Veränderungen, was floorball.de als Grundlage nutzt, die neuen Funktionsträger vorzustellen. Erster in der Serie ist Martin Günther, neuer Vizepräsident von Floorball Deutschland.
Martin Günther, Vizepräsident
Wer bin ich?
Mein Name ist Martin Günther, ich bin 31 Jahre alt und habe Chemie an der Universität Oldenburg studiert. Nach meiner Tätigkeit für einen großen deutschen Chemiekonzern, bilde ich mich zur Zeit auf dem pädagogischen Sektor weiter.
Wo, aus der Floorballwelt, komme ich?
Meine sportliche Laufbahn begann Anfang des neuen Jahrtausends beim Wernigeröder Sportverein, heute sind sie auch besser als Red Devils Wernigerode bekannt. Nach meinem Schulabschluss habe ich im Verein ein Freiwilliges Soziales Jahr im Sport absolviert. Damals war ich als Betreuer und Ansprechpartner für über 14 Schularbeitsgemeinschaften verantwortlich. Mit Beginn meines Studiums habe ich meinen Lebensmittelpunkt nach Oldenburg verlagert. Im gleichem Atemzug bin ich in das Amt des Oldenburger Vereinstrainer gestolpert, was für mich als junger Spieler im Umgang mit gestandenen Männern eine anspruchsvolle Aufgabe war. Zeitgleich wechselte ich als Spieler zum damaligen Erstligisten TV Eiche Horn, bei dem ich für 4 Jahre meine neue Heimat fand. Nach meiner aktiven Zeit in Bremen, ging ich noch für weitere Vereine, wie dem VfR Seebergen und den TuS Bloherfelde auf Torejagd und konzentrierte mich zugleich mehr auf die Trainertätigkeit. Seinen Höhepunkt fand dies in der 2008 neu gegründeten Spielgemeinschaft SG Seebergen/Hamburg, mit der ich als Trainer 3 Jahre auf Punktejagd und schlussendlich den 3. Platz in der Damenbundesliga erreichen konnte. In den letzten Jahren habe ich mich mehr auf die Nachwuchsförderung konzentriert und in Wahnbek, ein Nachbarort von Oldenburg, eine eigene Floorballabteilung gegründet, mit der ich nun in der Verbandsliga sowie in den Jugendligen unterwegs bin. Weiterhin habe ich mit Frederik Garre einen kompetenten Schiedsrichterpartner gefunden, mit dem ich in der Region Nord-West in der Bundesliga pfeife.
Warum engagierst du dich für Floorball Deutschland?
Wenn ich ehrlich bin, hat mich meine Wahl in die Position des Vizepräsidenten sehr unerwartet getroffen. Zum Zeitpunkt der Wahl bei der letzten DV in Schrießheim war ich nicht vor Ort und wurde schließlich per Telefon in die DV zugeschaltet. Es ist kein großes Geheimnis, dass in Floorball Deutschland im letzten Jahr nicht alles rund lief und man in dieser DV wiedermal an einem Scheideweg stand. Auch wenn ich bis jetzt in der Verbandsarbeit wenig Erfahrungen sammeln konnte, empfand ich es als besonders wichtig, den Verband in dieser schwierigen Situation nicht im Regen stehen zu lassen.
Was versprichst du dir persönlich von der angestrebten DOSB-Aufnahme?
Man darf sich meiner Meinung nach nicht der Illusion hingeben, dass sich mit der Aufnahme in den DOSB gleich alles schlagartig verbessern wird. Was ich aber als sehr wichtigen Punkt für eine schnelle Aufnahme sehe, ist, dass wir als relativ junger und unerfahrener Verband mit dem DOSB einen sehr starken Partner bei der Strukturentwicklung bekommen. Zudem bringt die Mitgliedschaft unserem Sport die so wichtige öffentliche Aufmerksamkeit, die uns natürlich auch im Hinblick auf die Vermarktung weiter nach vorne bringt.
Was willst du in deiner Position für den Verband erreichen?
Meine persönlichen Ziele für den Verband sehe ich momentan im Ausbau der Zusammenarbeit und der Kommunikation des Bundesverbandes mit seinen Landesverbänden. Ich würde mir einen offenen und konstruktiven Dialog wünschen und hoffe, dass ich als neues Gesicht im Verband auch über alte Gräben hinweg, neuen Wind in die Zusammenarbeit bringen kann. Wichtig dafür ist ein Höchstmaß an Transparenz in möglichst vielen Bereichen zu erreichen.
Über welche Hilfe aus der Floorball-Szene würdest du dich mit Blick auf deine Ziele freuen?
Ich freue mich über jeden der sich aktiv an der Floorballentwicklung beteiligen möchte. Abseits der offensichtlichen Tätigkeitsfelder der Spieler, Trainer und Vereine gibt es viele Bereiche, in denen man sich austoben kann. Von den Schiedsrichtern, über Ausbildung neuer Trainer, bis hin zur Öffentlichkeitsarbeit gibt es im Verband jede Menge unterbesetzte Kommissionen und Stellen, bei denen ich mich freuen würde, wenn man alle Bereiche irgendwann voll besetzt hätte.