Bei der Delegiertenversammlung Anfang September in Schriesheim wurde ein neuer Vorstand gewählt. Hierbei gab es einige personelle Veränderungen, was floorball.de als Grundlage nutzt, die neuen Funktionsträger vorzustellen. Im zweiten Teil der Serie ist Manuela Wagener, Schatzmeisterinvon Floorball Deutschland, an der Reihe.
Manuela Wagener, Schatzmeisterin
Wer bist du?
Mein Name lautet Manuela Wagener, ich bin mittlerweile 40 Jahre alt, verheiratet, habe zwei kleine Kindern, komme ursprünglich aus Braunschweig und habe dort Chemie studiert. Nach dem Studium war ich zwölf Jahre im Vertrieb eines großen Schulbuchverlages tätig, nach Ende meiner Elternzeit haben das Unternehmen und ich beschlossen, getrennte Wege zu gehen.
Wie bist du zum Floorball gekommen?
Vor meinem Studienbeginn musste ich verletzungsbedingt meine Fußball-„Karriere“ an den Nagel hängen und war auf der Suche nach einem neuen Sport. Im Januar 1995 wurde ich von einer Kommilitonin für das Eishockeyteam angeworben, das bei der Internen Unimeisterschaft der TU Braunschweig im Stockey (!) starten sollte. Durch den Mixed-Modus wurden noch Mitspielerinnen benötigt. Es wurde ein interessantes Turnier – damals wurde noch fast völlig körperlos gespielt, was weder die Eishockey-Spieler noch ich gewohnt waren. Zudem bin ich in jeden Ball reingegrätscht 😉 Trotzdem wurden wir Zweiter, haben in der Vorrunde mit 2:1 gegen die erste Mannschaft des Braunschweiger Vereins gewonnen und sind im Finale nur knapp mit 0:1 gescheitert. Einer unserer Schiedsrichter hielt mir nach dem Spiel einen langen Vortrag, der mit dem Satz „Es gibt Regeln und an die muss man sich halten!“ begann. Darauf beschloss ich erst einmal, dass dieser „weiche“ Sport und ich nicht zusammen passen. Entsprechend gering war meine Begeisterung als ich ein Jahr später durch einen neuen Freund zum Training mitgeschleppt wurde, aber inzwischen war mein Abstand zum Fußball groß genug um die Vorzüge des Floorballsports zu erkennen. Technisch eher mäßig begabt, dafür aber mit guten Reflexen und Erfahrung aus dem Fußball-Tor ausgestattet, landete ich zuerst im Mixed auf der hinteren Position (recht erfolgreich), etwas später auch als Goalie im großen Tor. Auf dieser Position spiele ich heute noch. Übrigens: Mit dem Schiedsrichter von damals bin ich nun seit acht Jahren verheiratet.
Warum engagierst du dich für Floorball Deutschland?
Ich bin der festen Überzeugung, dass ich nur etwas verändern kann, wenn ich selbst bereit bin, mich zu engagieren und habe immer die Hoffnung, dass andere meinem Beispiel folgen. Ziel ist es, unseren tollen Sport in Deutschland noch viel bekannter zu machen, die Verbandsstrukturen zu festigen und zu professionalisieren, eine gesunde finanzielle Basis zu schaffen
Ich war immer recht stark ehrenamtlich engagiert, das fing früh mit der Betreuung von Konfirmanden-Fahrten und Fußball-Kindertraining an, ging weiter mit einer Tätigkeit im AStA-Sportreferat der TU Braunschweig. Über den Vorsitz des Braunschweiger Floorball Vereins bin ich dann in eine Tätigkeit für die SBK von floorball niedersachsen gerutscht, später wurde ich Kassenwart des Verbandes. Für den niedersächsischen Verband nahm ich dann regelmäßig an den Gesamtvorstandssitzungen von Floorball Deutschland teil und war so recht gut informiert über die finanzielle Schieflage und den Personalmangel des Verbandes.
Mir war zum Zeitpunkt meines Amtsantritts recht klar, worauf ich mich einlasse, allerdings Übertraf der Arbeitsaufwand anfangs noch meine Befürchtungen.
Was versprichst du dir persönlich von der angestrebten DOSB-Aufnahme?
Unterstützung bei der Organisationsentwicklung, nach entsprechender Vorbereitung eine in allen Bundesländern anerkannte Trainer- und Übungsleiterausbildung, Fortbildungen für die Mitarbeiter von FD… da gibt es so viele Möglichkeiten.
Zudem wünsche ich mir, dass durch die DOSB-Aufnahme neuer Schwung in die Szene kommt und viele motiviert werden, sich für unseren Sport zu engagieren.
Was willst du in deiner Position für den Verband erreichen?
Transparenz im Finanzbereich, jeder Floorballspieler soll wissen, wofür seine Gebühren verwendet werden. Durch die Einführung eines neuen Buchhaltungssystems sind wir hier auf einem guten Weg. Weiterhin wünsche ich mir eine Verbesserung der Kommunikation zwischen allen Gremien von Floorball Deutschland und allen Landesverbänden. Wir haben noch so viel Potential, ich wünsche mir, dass wir anfangen, es auszuschöpfen.
Über welche Hilfe aus der Floorball-Szene würdest du dich mit Blicks auf deine Ziele freuen?
Im Finanzbereich? Im ersten Schritt über Unterstützung beim Schreiben von Rechnungen und Mahnungen. Danach kann man weiter aufbauen.
Ansonsten würde ich mich über jede Mithilfe bei der Verbandsarbeit freuen – wir können Hilfe in allen Bereichen gebrauchen, Ausbildung und Entwicklung werden in Zukunft sehr wichtig werden, die Nationalteams brauchen immer Unterstützung, wir finden garantiert für jeden eine interessante Tätigkeit.