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Anfang November gelang der deutschen Damen-Nationalmannschaft ein beachtlicher Erfolg. Bei den Denmark Open, einem WM-Vorbereitungsturnier mit den Endrunden-Teilnehmern Polen und Dänemark, landeten die Spielerinnen von Simon Brechbühler auf dem ersten Platz. Wir sprachen mit dem Bundestrainer und schauten einerseits zurück auf die Denmark Open, andererseits voraus auf die WM-Endrunde Anfang Dezember im finnischen Tampere.
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Simon Brechbühler, wie sehr hast du dich über den ersten Platz bei den Denmark Open gefreut? Oder siehst du vielleicht sogar eine gewisse Gefahr in dem Erfolg gegenüber Teams wie Dänemark, gegen die ihr 5:5-Unentschieden gespielt habt, und Polen, die 6:3 geschlagen werden konnten?
Ich habe mich schon sehr über den Sieg gefreut. Nach vielen Niederlagen in der letzten Zeit und einer harten Quali, gibt es uns zum richtigen Zeitpunkt einiges an Selbstvertrauen. Die Gefahr sehe ich nicht, weil die Polish-Open im September haben uns sehr realistisch gezeigt, wo wir stehen. Wir haben auch in diesem Jahr wieder einige junge „No-Names“ dabei. In Dänemark war schön zu sehen, dass auch die nächste Generation wieder frech aufspielt und ihr Bestes gibt. Lücken von ehemaligen großen Spielerinnen können sicherlich nicht gänzlich geschlossen werden. Allerdings kann mit Kampf, Einsatz und Talent viel kompensiert und dem Team noch einmal eine neue Handschrift gegeben werden.
Was hat dir besonders gut gefallen und wo siehst du die Schwachstellen, an denen ihr als Mannschaft und die Spielerinnen gegebenenfalls bis zum WM-Beginn individuell arbeiten müssen?
Wir haben während Jahren über fehlende Kondition lamentiert. Da haben wir bei den letzten beiden Lehrgängen gesehen, dass wir definitiv aufholen konnten. Auch sind die jungen Spielerinnen besser ausgebildet als früher. Defizite sehe ich aktuell bei den Entscheidungen mit Ball. Wir können oft unsere technischen Fähigkeiten noch nicht mit den optimalen taktischen Entscheidungen verknüpfen. Dies bedeutet, dass wir in Spielen teilweise unnötig viel arbeiten müssen. Dies kriegen wir aber nicht in so kurzer Zeit verbessert. Der Einsatz und die taktische Disziplin waren bei den Denmark Open vorbildlich.
Bei der WM, die am 4. Dezember in Tampere beginnt, bekommt ihr es in einer der beiden Topgruppen mit Schweden, Tschechien und Lettland zu tun. Welche Chancen siehst du gegen diese hochkarätige Konkurrenz? Und welches Ziel habt ihr für das Turnier ausgegeben?
Mit Schweden nehmen wir das Dessert zu Beginn. Danach versuchen wir zwei gute Spiele zu zeigen und vielleicht einen Sieg gegen Lettland zu erzwingen. Mit einer guten Leistung können wir diesen Gegner ärgern. In der Zwischenrunde wird es dann ernst. Schlussendlich wir die Weltmeisterschaft für uns an einem Tag entschieden. Wir versuchen an diesem Tag bestmöglich bereit zu sein.
Wie findest du grundsätzlich den mittlerweile etablierten Modus, nach dem Teams wie Deutschland trotz drei Niederlagen in der Vorrunde trotzdem den Sprung ins Viertelfinale schaffen?
Ich persönlich kann mich mit diesem Modus nicht wirklich anfreunden. Im Moment sind wir die klaren Profiteure von dem Modus. Mit der Slowakei oder Russland als Zwischenrunden-Gegner würden wir große Probleme bekommen. Fakt ist, wie bereits beschrieben – die WM wird an einem Tag entschieden. Ein Ausrutscher und du bist weg. Dazu kommt, dass man bei einer möglichen Viertelfinalqualifikation nach vier Spielen in fünf Tagen völlig k.o. In das Spiel geht. Gleichzeitig genoss der Favorit einen freien Tag mehr. In einer solchen Situation einen „Großen“ zu schlagen – schlicht unmöglich.
Was können deine Damen und die mitreisenden Zuschauer von der WM in Finnland erwarten? Der Eindruck, den das Event im Vorfeld macht, ist ja durchaus vielversprechend?
Erwarten können wir, dass wir mit offenen Armen empfangen werden. Die Organisatoren sind top vorbereitet und die Unterstützung ist gewaltig. Wenn jetzt noch viele Zuschauer da sind, dann können es tatsächlich „Magical Games“ werden.