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Das musste einfach gut gehen. So viele Fans, wie in ihrem ersten Platzierungsspiel der Weltmeisterschaft 2015, hatten die deutschen Damen bisher noch nicht im Rücken. Rund 400 Zuschauer waren am Freitagmorgen in der Hakametsä-Ice-Hall – überwiegend Mädchen und Jungen aus Schulen der WM-Gastgeberstadt Tampere. Die Kids teilten sich schnell in zwei Lager: Deutschland und „Polska“.
Am Ende hatte Team Germany die Nase vorn. Der Schlüssel zum Erfolg: „Die gute Laune im Team, der größere Wille und unser Kampfgeist“, sagte Anne-Marie Mietz (MFBC Grimma). „Entscheidend waren unsere drei Tore im ersten Drittel, die alle toll herausgespielt waren“, ergänzte die Vorlagengeberin zum 1:0 (4. Minute). 5:2 (3:1/0:0/2:1) lautete das Resultat, welches den deutschen Damen das beste WM-Ergebnis in der bisherigen Historie einbringen kann. Denn am Samstag morgen geht es nun gegen Lettland um Rang fünf.
Brechbühler tanzt, hüpft und feuert an
Dass Simon Brechbühler (Schweiz) am morgen verschlafen hatte, merkte man ihm nicht an. Vielleicht war es das Adrenalin, welches ihm beim verspäteten Aufwachen vor Schreck in die Glieder gefahren war; der 29-jährige Headcoach tanzte förmlich zwischen Bande und Spielerbank, in der Hand eine Flasche Cola. Es war ihm nach der 2:0-Führung anzusehen: Brechbühler hatte tierisch viel Spaß und er peitschte sein Team an.
Schon in der vierten Minute stellte sich das Sachsen-Duo Franziska Kuhlmann (Zug United, ehemals Heidenau) und Mietz besonders clever an. Bei einem Freischlag in der rechten Ecke flitzte Mietz hinterm Tor entlang in den Rücken der polnischen Abwehr. Kuhlmann lupft den Ball zu Mietz, die passte zurück und Kuhlmann hatte Zeit, in aller Ruhe einzunetzen. Exakt 1.28 Minuten später war es Sara Patzelt (UHC Weißenfels), die auf Kisa Reck (Wyker TB) ablegte. Das 2:0 für Deutschland wurde allerdings als Eigentor gewertet.
Reck wieder beste Spielerin
Schon in dieser Phase zeigte Polen deutlich mehr Drang zum Tor und deckte Keeperin Indra Reck (UHC Weißenfels) immer wieder mit scharfen Schüssen ein. Reck sollte sich dabei wieder mal als wertvollste Spielerin der deutschen Auswahl erweisen. 31 Saves wurden ihr zugeschrieben. Das brachte ihr zum zweiten Mal nach dem Penaltykrimi gegen Dänemark die Ehrung als bester Spielerin ihrer Mannschaft ein.
Im ersten Durchgang musste sich Reck nur einmal geschlagen geben. Einen Distanzschuss bekam sie nicht zu fassen. Im Slot hatte sich Anna Raczkowska vor Kuhlmann positioniert und leichtes Spiel, auf 1:2 zu verkürzen (17. Minute). Immens wichtig war die Antwort. Kuhlmann machte vor der Pause ihren Stellungsfehler wett. Sie zog mit einem straffen Lauf aufs gegnersiche Tor, legte quer auf WM-Neuling Lea Fischer (Gettorfer TV), die alles richtig machte und das 3:1 markierte (20.).
Wieder gegen Lettland
Im letzten Drittel, als Polen alles nach vorn warf, durfte Deutschland auf seine Abwehrleistung stolz sein. „Wir wollten hinten weiter sicher stehen, Pässe und Schüsse blocken“, betonte Lisa Merle Entelmann (Grimma). Pauline Baumgarten (Weißenfels) erzielte drei Minuten vor Schluss das vorentscheidende vierte Tor. Polen war kurz zuvor auf 2:3 heran gekommen (50. Minute).
Einen Freischlag führte Baumgarten zusammen mit ihrer langjährigen Weißenfelser Teamkollegen Laura Neumann (Hovshaga AIF) aus. „Laura hat zu mir gesagt, wir machen jetzt ein Tor“, so Baumgarten. Das klappte. Neumann tippte den Ball an und Baumgarten zog von rechts mit voller Wucht ab: 4:2 – die Vorentscheidung. Polen nahm danach seine Torhüterin für eine sechste Feldspielerin herau. Beim 5:2 von Randy Kleerbaum ins leere Tor der Polen 58 Sekunden vor Ende gab es dann kein Halten mehr.
Der bisher größte WM-Erfolg der Damen seit 1999 war perfekt. Damals war es Rang sechs in einer noch kleineren Floorball-Weltelite. Nun ist am Samstag sogar Platz fünf drin – wenn ab 8.30 Uhr deutscher Zeit Lettland geschlagen werden kann. In der Vorrunde trennten sich beide Teams mit einem 3:3, wobei Deutschland ein 0:3 aufgeholt hatte.